Im Dritten Reich nutzte das NS-Regime eine Vielzahl von Methoden, um Angst zu schüren, die Gesellschaft zu spalten und bestimmte Gruppen systematisch auszugrenzen. Hier sind einige der zentralen Strategien:
1. Propaganda & Manipulation der Öffentlichkeit
- Gleichschaltung der Medien: Alle Zeitungen, Radiosender und Filme wurden kontrolliert, um nur regimetreue Informationen zu verbreiten.
- Dämonisierung von Feindbildern: Jüdische Menschen, Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuelle und andere Gruppen wurden als „Volksfeinde“ dargestellt.
- Inszenierte Bedrohung: Das Regime suggerierte, dass diese Gruppen eine Gefahr für Deutschland darstellten, um Angst und Hass zu schüren.
- Hitlerjugend & Erziehung: Schon Kinder wurden indoktriniert, um die NS-Ideologie früh zu verinnerlichen.
2. Terror & Repression
- Geheime Staatspolizei (Gestapo): Überwachung, Verhaftung und Folter von Regimegegnern.
- KZs & Gewalt: Konzentrationslager dienten zur Einschüchterung und Vernichtung unerwünschter Gruppen.
- SA & SS-Schlägertrupps: Einschüchterung durch Straßenkämpfe, Pogrome (z. B. Reichspogromnacht 1938).
- Denunziationssystem: Die Bevölkerung wurde ermutigt, Nachbarn und Kollegen zu verraten.
3. Gesetzliche Diskriminierung & soziale Spaltung
- Nürnberger Rassengesetze (1935): Rechtliche Diskriminierung jüdischer Menschen (z. B. Eheverbot mit „Ariern“).
- Berufsverbote: Jüdische Bürger, Sozialisten und andere Gegner wurden aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen.
- „Volksgemeinschaft“-Ideologie: Wer nicht ins NS-Weltbild passte, wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
4. Sündenbock-Politik & Feindbilder
- Antisemitismus als Hauptwerkzeug: Juden wurden für wirtschaftliche Probleme und Kriegsverluste verantwortlich gemacht.
- Kommunismus-Angst: Linke Bewegungen wurden als „bolschewistische Bedrohung“ dargestellt.
- „Unwerte Leben“-Ideologie: Behinderte, Kranke und andere als „lebensunwert“ eingestufte Menschen wurden ermordet („Euthanasie“-Programm).
Diese Methoden dienten dazu, die Bevölkerung in Angst zu halten, Kritiker auszuschalten und die Gesellschaft entlang ideologischer Linien zu spalten.
Und heute
Ja, es gibt in Deutschland aktuell Entwicklungen, die Parallelen zu bestimmten historischen Mechanismen aufweisen, insbesondere im Hinblick auf gesellschaftliche Spaltung, Sündenbock-Politik und die Übernahme rechter Narrative durch bürgerliche Parteien.
1. Hetze gegen Bürgergeldempfänger und soziale Spaltung
- In politischen Debatten werden Bürgergeldempfänger zunehmend als „faul“ oder „Sozialschmarotzer“ dargestellt, ähnlich wie in der Weimarer Republik Arbeitslose als Belastung für die Gesellschaft stigmatisiert wurden.
- CDU/CSU und FDP haben mehrfach AfD-nahe Narrative übernommen, indem sie Bürgergeldempfänger gegen arbeitende Bevölkerungsteile ausspielen („Leistung muss sich wieder lohnen“).
- Die tatsächliche Anzahl von Bürgergeldempfängern, die nicht arbeiten wollen, ist gering, aber das Thema wird politisch aufgebauscht, um Unmut in der Bevölkerung zu schüren.
2. Übernahme rechter Narrative durch CDU/CSU und FDP
- Die CDU und CSU sprechen zunehmend über „Remigration“, ein Begriff, den die AfD nutzt und der auf die Vertreibung von Migranten abzielt.
- Friedrich Merz (CDU) übernahm AfD-Rhetorik mit Aussagen über „kleine Paschas“ oder „Sozialtourismus“.
- Wolfgang Kubicki (FDP) sprach 2022 von „Wellenbrechern gegen Flüchtlinge“ und benutzt bewusst zugespitzte Rhetorik, die an AfD-Parolen erinnert.
- Die FDP treibt zudem eine härtere Migrationspolitik voran, um AfD-Wähler nicht zu verlieren.
- Verfassungsgrenzen der AfD ignoriert: In Thüringen hat die CDU mit der AfD gestimmt, obwohl diese als rechtsextrem gilt.
- Verfassungsgrenzen der AfD ignoriert: Im Bundestag hat die CDU/CSU und die FDP mit der AfD gestimmt, obwohl diese als rechtsextrem gilt.
3. Sündenbock-Politik und gesellschaftliche Spaltung
- Statt strukturelle Probleme (z. B. Niedriglöhne, Wohnungsmangel) zu lösen, wird das Bürgergeld als Ursache sozialer Ungerechtigkeit dargestellt – ein klassisches Ablenkungsmanöver.
- Migranten werden für steigende Kriminalität, Wohnungsnot oder wirtschaftliche Probleme verantwortlich gemacht, anstatt echte Lösungen für diese Herausforderungen zu finden.
- Diskursverschiebung nach rechts: Selbst gemäßigte Parteien übernehmen AfD-Begriffe, wodurch rechtsextreme Positionen salonfähig werden.
Fazit
Während die Methoden nicht 1:1 mit denen des Dritten Reichs vergleichbar sind, gibt es klare Muster: Sündenbock-Politik, Hetze gegen sozial Schwache und eine Normalisierung rechter Narrative. Die größte Gefahr liegt in der weiteren Verschiebung des politischen Diskurses, da dies die Demokratie langfristig destabilisieren könnte.