Zum Leserbrief „Nur Sonntagsreden geschwungen“ (NNP vom 11. Januar):

Der Leserbriefschreiber Hermann Zeus, der über die Zahl der politischen Gruppierungen im Gemeindeparlament besorgt ist, hat ein merkwürdiges Demokratieverständnis. Wenn sich eine Bürgerinitiative der Sorgen und Nöte vieler Mitbürger annimmt, ist das ausschließlich positiv zu sehen. Das Thema Straßenbeiträge betrifft in Elz alle Haus- und Grundeigentümer. Auch wer in den letzten Jahren bereits Zweitausbaubeträge geleistet hat, kommt irgendwann wieder an die Reihe, wenn die Straße saniert werden muss. In neun Bundesländern gibt es dieses unsinnige Gesetz überhaupt nicht, dass Hauseigentümer, die ja schon bei der Erschließung ihren Beitrag geleistet haben, die Sanierung von öffentlichen Straßen finanzieren sollen. Wenn Bürgermeister und Gemeindeparlament immer noch an einer veralteten, unsozialen Straßenbeitragssatzung festhalten, deren Umsetzung viele Hauseigentümer um ihre Ersparnisse und in manchen Fällen sogar in Existenznöte bringen kann, ist das keineswegs bürgerfreundlich. Sie sollten sich ein Beispiel an den mehr als 155 hessischen Kommunen nehmen, die die Beiträge schon abgeschafft haben. Auch dort haben sich aus Bürgerinitiativen politische Gruppierungen gebildet, die Kommunalpolitik positiv verändern. Das ist gelebte Demokratie. Ganz gewiss wird eine neue Wählergruppe in Elz neue Ideen zum Wohle aller Einwohner einbringen.

Berga Seibold, Weilburg